Das patriarchale Stockholmsyndrom Teil I

Das kollektive Stockholm-Syndrom in der Patriarchose

Stockholm-Syndrom – Wikipedia: Unter dem StockholmSyndrom versteht man ein psychologisches Phänomen, bei dem Opfer von Geiselnahmen ein positives emotionales Verhältnis zu ihren Entführern aufbauen. Dies kann dazu führen, dass das Opfer mit den Tätern sympathisiert und mit ihnen kooperiert.“

Das sogenannte Stockholm-Syndrom ist von Anfang an eine der gruseligen Nebenwirkungen des Patriarchats und es gab dieses psychologische Phänomen schon sehr lange bevor es Banken gab, die überfallen werden konnten.

Genau genommen sind wir heute ebenso Geiseln des Patriarchats wie jene, welche die Erfinder und Erbauer der patriarchalen Strukturen einst nahmen, um sich Vorteile zu verschaffen! Wir sind alle Geiseln! Hört sich das dramatisch an? Es ist aber so! Und wie ein Geiselopfer in auswegloser Lage lieben wir früher oder später unsere Unterdrücker. Wir (die neuzeitlichen Generationen) können nicht ohne deren Spielchen, die uns als Normalität verkauft werden und wir tun alles um nicht aufzufallen bzw. zu gefallen. Wir ziehen möglichst keinen Zorn auf uns und versuchen einfach die nächsten Stunden zu überleben.
Das System einer Geiselnahme bzw. eine (zeitlich begrenzte oder ungewisse) Gefangenschaft ist kein natürlicher Effekt des Lebens in der Natur, sondern ein akuter oder permanenter, künstlich herbeigeführter Ausnahmezustand – inzwischen ein kultureller Standard verschiedener Gesellschaften. Wer sich also in der Situation einer Geiselnahme nicht unterwirft, bringt sich in Gefahr oder geht drauf, manchmal auch nur, wenn der oder die Geiselnehmer einen schlechten Moment haben. Eine Geisel kann gar nicht per se alles richtigmachen und so garantiert heil davon kommen. Sie kann sich nur wegducken, in Unterwerfungspose still verhalten oder kooperieren so lange die Bedrohung dauert und für manche konnte/kann das lebenslang bedeuten. Es gilt sich quasi beliebt zu machen, um den Tag zu überleben (und vielleicht damit das eigene Kind zu schützen, dass blöderweise oder zufällig anwesend ist). Die persönlichen Auswirkungen eines Stockholm-Syndroms entwickelt ein betroffenes Opfer nicht aus einem Kalkül heraus, es passiert einfach. Ein Effekt des Selbsterhalts, eines unser Überlebensprogramme, ausgelöst durch das erlebte Trauma.
Wir können grundsätzlich davon ausgehen, dass im Erleidensfall einer gewaltsamen Geiselnahme, einer Entführung oder sonstigen Gefangenschaft bei der/den betroffenen Person(en) sofort eine ganze Menge an lebenserhaltenden Effekten freigeschaltet werden, um den Schock der Gefahrensituation, der plötzlichen Unfreiheit, das Ertragen der unausweichlichen Fremdbestimmung und die Ungewissheit der Dauer der bestehenden Zwangslage zu verarbeiten.

Der in uns (als Lebewesen eines Säugetierspezies) angelegte, essentiell lebenswichtige Drang zur Zugehörigkeit, ist ein solcher Effekt, der bei hochgefährlichen Gefahrensituationen, wenn weder rechtzeitige Flucht noch Gegenwehr möglich ist, eine Unterwerfungshaltung auslöst und infolge zu einem, manchmal irrational erscheinenden Verhalten einer betroffenen Person führt.
Unser (menschenartgerechte) ausgeprägte Zugehörigkeitsdrang ist ein (Bio)Mechanismus – einer der selektierten Überlebenseffekte. Diese unbedingte Zugehörigkeit entwickelte sich in den matrifokalen Fürsorgebindungen als existentielles Muss der Spezies Die Mensch. Ich stelle den Drang zur essentiellen Zugehörigkeit ihn als Teil unserer Grundausstattung neben die Female Choice und die Mutter-Kind-Bindung.
Das besagte Stockholm-Syndrom wird von verschiedene ÜL-Effekte ausgelöst – sie bedingen sozusagen einander. Da wir Menschen, als naturabhängiges Lebewesen, immer den Drang verspüren eine, im Alltag notwendige Nähe von An- bzw. Zugehörigen unbedingt zu erhalten, gilt das auch, oder mehr denn je, in einer gefährlichen Lage bei Gleich- oder Wohlgesinnten Schutz und Verständnis zu suchen. Die Absurdität dieses Syndroms besteht darin, dass Geiseln diese Zuflucht auch beim Täter suchen, dem vermeintlich stärksten Verbündeten in dieser unberechenbaren Situation. Wenn „alles gut geht“, ist irgendwann alles vorbei. Die Geiseln nehmen das Trauma und den Schrecken mit und das grässliche Gefühl Opfer eines Verbrechens geworden zu sein, baut sich nur langsam ab bzw. entfaltet in der Regel eine Langzeitwirkung. Auf jeden Fall bleibt dieser Super-Stress als Erfahrung gespeichert. Und wenn die Geiseln überleben, können sie in ihr Leben zurückkehren, auch wenn es nie mehr so sein wird, wie es vorher war.
Der Super-GAU für jedes fühlende Individuum ist jedoch der vollkommen unnatürliche Zustand der Versklavung (eine Geiselnahme für immer) – die dauerhafte Unfreiheit, das Herausgerissensein aus einem geborgenen Leben bzw. die brutale Verhinderung jeder Selbstbestimmung, das physische und psychische Ausgeliefert sein sogar bis zum Tod. In so einem Fall wird einem Individuum (und hier sollten wir nicht nur an Menschen denken) jede natürliche, artgerechte Daseinsform versagt. Für die, aus ihrem LebensSoziotop gerissene, überlebende Mensch beginnt eine ausweglose, nicht mehr endende Trauma-Episode.
Die damaligen Verursacher bzw. Vertreter, der für alle neu geschaffenen patriarchalen Strukturen (die ersten Anfänge liegen etwa 8000 bis 9000 Jahre zurück) haben die Geiselnahme erfunden und zur Sklaverei perfektioniert. Uns wird zwar heute in der Regel wie bei einer kriminellen Geiselnahme keine Waffe an den Kopf gehalten, damit wir Tag für Tag im moderat erscheinendem gesellschaftlichen Geiseldrama mitspielen und den Geiselnehmern gehorchen, aber wir spüren meist, dass es nicht stimmig sein kann, wie es so läuft, mit all den gesellschaftlich akzeptierten Tendenzen zu Gewalt und Rohheit. In unserem heutigen Alltag geht es normal und angepasst zu – denn die Waffen sind inzwischen in unseren Köpfen und längst „lieben“ wir die Täter.

Wir heutigen Frauen sind die Nachfahrinnen der verschleppten Töchter, der entführten und versklavten Mütter der frühen patriarchalen Machtsysteme (siehe Das patriarchale Stockholm-Syndrom Teil II).
Vor ein paar tausend Jahren (etwa zwischen neun und acht, es ist noch schwer sich hier festzulegen) begann eine unheilvolle kulturelle Entwicklung, die bis heute andauert.
Der Mann* etablierte sich in seinem neuen Status als Besitzer anderer Lebewesen. Er unterwarf seine Herde seinem Willen, die ab jetzt auf dem Land, das er für sich beanspruchte, vor sich hin zu grasen hatte. Er nahm skrupellos Zugriff auf das Leben der Tiermütter und begann ihre „Fortpflanzung“ (den evolvierten Arterhalt) zu manipulieren. Und um seinen Besitz dauerhaft und wirksam zu verteidigen, hielt er es für erforderlich sich zu bewaffnen.
Waffen zu tragen wurde zu einem Attribut privilegierter Männer und das wiederum befähigte ihn nicht nur weiterhin harmlosen Herdentieren die Freiheit zu nehmen, sondern auch seine Mitmenschen zu dominieren, zu unterdrücken und willkürlich zu vernichten. Der bewaffnete Mann wurde zum (heroisierten) Gewalttäter! Dieser Umstand brachte der bis dahin Naturgeprägten Welt eine grausame, Menschen gemachte und dabei androzentrierte Gesellschaftsform – die heute in der Regel Patriarchat genannt wird. Der Mann und seine angeeigneten, gefährlichen Privilegien – gefährlich für Tier und Mensch und das gesamte Ökosystem – sind bis heute das Problem für alle und jeden.
Die einst naturgemäßen, menschenartgerechten Lebensverhältnisse begannen sich im Besonderen für die Frau gravierend zu verändern. Wir leben heute idR weitgehend separiert in der patriarchösen, anonymisierten Großgesellschaft, die der Frau und Mutter das Leben mehr als nur schwer macht.

Wir sind zwar nach wie vor die Erbinnen unserer evo-biologischen Urmütter, die uns u.a. unsere Resilienz vermachten, aber im sich ausbreitendem Patriarchat ging uns, als einzige Menschenart und als Individuum, nach und nach unser Naturbezogener Kontext verloren. Daher sind wir als  Spezies Mensch immer noch gut im Überleben, aber besonders die Frau konnte nicht weiter ihre egalitären (mütterlichen) Werte leben und sich nicht dem Patriarchat bzw. dessen Auswirkungen entziehen – es war eines Tages fast überall. Ihr Selbsterhalt und der unbedingte Schutz ihrer Kinder kollidiert ständig mit den Bedrohungen, die in den patriarchösen Strukturen im einzelnen oder kollektiv über sie hereinbricht. Eine handfeste Gegenmaßnahme ist in der Regel unter den Umständen einer nicht natürlichen Gefahr – einem Mann mit einer Waffe in der Hand – gegenüber zu stehen, keine gute Idee und das bedeutet für das Opfer sich der bestehenden Gefahr nicht nur auszuliefern, sondern weitere unabsehbare Gefährdungen in Kauf nehmen zu müssen.

1. Das Patriarchat ist ein Gewaltsystem und das bedeutet seine Vertreter sind (und heute mehr denn je) stets willens und in der Lage ihre Interessen und Forderungen brachial durchzusetzen. Der privilegierte Mann in seiner Erscheinungsform als Vater (sowie Herrscher und Gott) gab dieser Gesellschaftsform den Namen. Wobei Der Vater (als nicht mit der Mutter verwandte außenstehende Person) eine kulturelle Konstruktion ist und als artgerechtes Fürsorgemitglied des menschlichen matrifokalen Kontinuum natürlicherweise gar nicht vorkam. Der männliche Angehörige in seinem Status als Mutterbruder bzw. Sohn einer Mutter war/ist ein Mitglied der matrifokalen Fürsorgegemeinschaft. Aber ausgehend von der willkürlichen Annahme, dass der Mann das Kind zeugt und damit die Frau schwängert, kürte sich der Mann zum dominierenden Vater ... das Patriarchat nahm seinen Lauf.

2. Weibliche Lebewesen sind in der Natur die Trägerinnen bzw. Ausführende des Arterhalts und damit stets in die naturgemäße Verantwortung für die nächsten Generationen (ein)gebunden – ein natürlicher und folgerichtiger Effekt der Evolution der erdeigenen Organismen. Die Säugetierspezies gehen noch komplexer mit der Notwendigkeit um, sich und ihrem Nachwuchs das Überleben sichern, indem sie als Mutter(tiere) den Nachwuchs so gut wie möglich erhalten. Im Falle der Menschenfrau besteht das inzwischen auch in der Herausforderung, ihre Kinder vor den Auswirkungen des Patriarchats und den Übergriffen seiner Vertreter zu schützen.

Die (evolutionär selektierte) menschliche Überlebensstrategie baute auf der matrilokalen Fürsorge der zugewandt agierenden, matrilinearen Säugetierspezies Mensch auf und entwickelte ein spezifisches – matrifokales – Sicherungssystem, in welchem die Mutter-Kind-Einheiten den größtmöglichen Schutz genossen. Diese menschenartgerechte Fürsorgegemeinschaft – Das Matrifokal – agiert(e) geschwisterbasiert, generationsübergreifend und vor allem Mütterzentriert. Und damit ist die matrifokale Alltagspraxis schlicht die Basis der Erfolgsgeschichte der Menschheit und bedingt den elementaren Drang zur Zugehörigkeit zu einer konsanguinen Nähe- und Fürsorgegruppe.
(konsanguin 

bedeutet hier: verwandt durch Geburt in mütterlicher Linie)

Der uns angeborene essentielle Drang zur Zugehörigkeit kann unter ungeborgenen Umständen bedeuten, dass sich das vereinzelte Individuum einem oder mehreren Mitmenschen anschließt und sie als zugehörig eingestuft, auch wenn diese nicht Ursprungsangehörige sind . Die uns im Patriarchat antrainierte Manie eine dauerhafte und daher gegen unsere Natur praktizierte Paarbildung (Zweiergemeinschaft) anzustreben, gehört vor allem dazu.
Wir sind wahrscheinlich alle auf der Suche nach dem Sehnsuchtsort Matrifokal. Ein Ort, der unabhängig von unserem bereits erreichten Alter für jeden Geborgenheit bereit hält – in einer lebenserhaltenden Fürsorgegemeinschaft,Leider gibt es diese nicht mehr in unserem Alltag, da soziale Funktion inzwischen völlig ausgelöscht wurde. Selbst wenn eine dieser zwangszugewiesenen oder erwählten Ingroups der Moderne uns nicht wohl will, wenden wir uns aus Selbstschutz nicht einfach ab, sondern leisten, um dabei bleiben zu dürfen, unermüdlich Beziehungsarbeit, damit wir als Individuum in der Anonymität der Großgesellschaft des Neo-Patriarchats nicht verloren zu gehen.
Der moderne Ethos des Sozialstaates und seine Gesetzeslagen lassen in der Regel zwar Menschen sozial nicht verkommen. Aber es wird auch erwartet, dass sich die einzelne Person maximal anpasst. In den als ein gesellschaftliches Muss etablierten Paarbeziehungen und Partnerschaften glaubt man jeden gut aufgehoben. Die Norm ist immer noch, der Zweier-Mini-Gemeinschaft, die fatal an eine gegenseitige Geiselnahme grenzt, jede nur erdenkliche Chance zu geben. Besonders deutlich wird das bei Frauen, die scheinbar gegen alle Vernunft in Gewaltbeziehungen ausharren. Diese Haltung wird ausgelöst durch eine ständige Bedrohung oder andauernde Gefährdung, die manchmal auch nur unterbewusst wahrgenommen wird. Unsere Verhaltensmuster und Affekte sind komplex und für das einzelne Individuum, über das eine Gefahr hereinbricht, nicht immer einfach rational zu erfassen. Da es sich in der Regel um einen (psychischen oder auch physischen) Ausnahmezustand handelt und das erlittene Trauma und die weiterbestehende sowie Angst erzeugende Gefahr weiterhin die Betroffenen lähmt.

Wichtig für das Menschsein und das Fortbestehen der Menschheit sollte einzig und allein die gesicherte Existenz von Müttern und ihren Kindern sein! Und hier dürfen wir auch nie vergessen: jeder Mann ist das Kind einer Mutter!

Seit Jahren benutze ich (so wie unzählige andere Frauen) schon den Begriff Stockholm-Syndrom um für die, einer Gewaltsituation ausgelieferten Frauen und ihren Kindern, genau diesen Effekt des Überlebenmüssens zu beschreiben. Wenn frau an so ein Thema umsichtig und analytisch herangeht, dann ist das viel mehr als eine gesellschaftspolitische Betrachtung, wie sie heutzutage Gang und Gäbe ist. Im Allgemeinen betrachtet man die unmittelbare, die aktuelle Lage, aber es werden selten die richtigen Schlüsse daraus gezogen. Wie es überhaupt üblich ist, alles was uns im Alltag patriarchaler Gesellschaftsdoktrin passiert, bestenfalls nur einer aktuellen und meist nur (tages)politischen Gesellschaftskritik zu unterziehen, wird auch die vom Patriarchat (als System) als Geisel genommene Frau dabei nicht ernstgenommen. So wie Alles, was uns Menschenfrauen und unseren Kindern im patriarchösen Altag trifft, gern vernachlässigt oder heruntergespielt wird.
Die frei gelebte Female Choice einer jeden Frau wird in unserer Gesellschaft nach wie vor behindert. Damit wird  weiterhin die patriarchale Struktur verdichtet und für das natürliches Leben unbrauchbar gemacht. Vergleichbar mit einem, von Leben durchdrungenen Boden eines forstwirtschaftliche Wald, der mit schwerem Gerät verdichtet wird. Dieser ruinierte Waldboden kann sich wahrscheinlich nur über sehr, sehr lange Zeiträume erholen und dass auch nur, wenn man ihn ab sofort in Ruhe lassen würde. Ebenso bräuchte die im Stockholmsyndrom erstarrte Frau dringend eine Regeneration, die ihr kollektive und persönliche Besinnung auf ihr naturgemäßes Sein und ein Ausleben ihres weiblichen, in der Natur verbundenen Lebens ermöglicht. Das bedeutet ein kontinuierliches, mutterbezogenes Dasein, mit ihren Kindern sowie ihren Großmüttern und Schwestern, außerhalb der Geiselnahme durch einen/den patriarchalen Mann.

Im Patriarchat sind wir als Bewohnerinnen der Moderne, immer noch ständig auf der Suche nach unserer mutterlinearen Zugehörigkeit und müssen uns im bestehenden Mangel- und Gefahrenfall mit insuffizienten Surrogaten zufriedengeben, um unseren Alltag zu ertragen oder in ihm zu überleben. Da dürfen wir (als Individuum) zwischen den angebotenen Ersatzkonstellationen wählen: wie fluktuierende Paarbeziehungen, Ehen und Kleinfamilie, Angehörigenferne Freundeskreise oder das Aufgehen in Berufs- und Erwerbstätigkeit (von den Nebentätigkeiten wie das Aufhalten in den virtuellen Räumen von Social Media, ganz zu schweigen).
All diese in unserem Alltag gesellschaftlich anerkannten und kulturell tradierten patriarchösen Lebenskonzepte sind uns alternativlos vorgegeben und daher auch von allen verinnerlicht. Diese sozialen, fest installierten Gebilde, die Ingroups, in denen wir unsere Lebenszeit verbringen, nehmen wir irrigerweise als eine naturgemäße Gemeinschaft wahr, obwohl in den potemkinschen Dörfern des Patriarchat keine unmittelbare, umfassende und gegenseitige menschliche Fürsorge stattfindet. Was in der Regel immer dann  besonders deutlich und nachteilig für die einzelne Frau spürbar ist, wenn sie Mutter wird.

Wir heutigen Frauen sind eben nicht nur die Nachkomminnen der ersten Gewaltbetroffenen im patriarchalen System von Raub, Mord und jede Art von Gewaltverbrechen, wir tragen auch verschiedene epigenetische „Errungenschaften“, wie das patriarchal induzierte Stockholm-Syndrom wahrscheinlich bereits in unserer genetischen Ausstattung, um sie arglos weiterzuvererben. Und wenn es uns nicht endlich gelingt diesen Effekt zu verdeutlichen oder ihn bewusst zu verändern, werden weiter Situationen wie die verschiedenen Spielarten der täglichen Geiselnahme und andere (Gewalt)Verbrechen als normale Erscheinungen des gesellschaftlichen Alltag toleriert und je nach Einstellung des Betrachters sogar glorifiziert. Durch Gewalt ausgelöste Traumata setzen sich über Generationen fort und noch für die Kindeskinder spürbar. (siehe z.B. Kriegsenkel)

Wir erleben es in den Unterhaltungsmedien, der Heros/der Held, der sogenannte Gute, ist eigentlich immer auch ein (Gewalt)Täter, bei dem es als legitim angesehen wird, dass er sich über eskalierende Gefühlsausbrüche aller Art abreagiert. Geringe Impulskontrolle und eine niedrige Hemmschwelle seinem Willen mit Macht durchzusetzen, wird solange allgemein geduldet oder sogar bewundert, bis er eine Blutspur oder Tote hinterlässt. Dann erst greift das Gesetz ein und das bedeutet nicht immer, dass nun alle anderen aufatmen können. Sich durch Formen des Stockholmsyndroms zu schützen, in dem frau/mann sich mit dem/den Täter(n) quasi verbündet, sind daher nach wie vor an der Tagesordnung – auch im Umgang mit den „Helden“. Denn Der schlagkräftige und körperlich in jeder Hinsicht potente Mann wird uns nach wie vor über alle Medien als Ideal präsentiert.
Noch ist im heutigen Neo-Patriatchat der Nachschub an Geiselnnehmern gesichert.

(* Der Mann steht hier für die maskulinen Erfinder der Patriarchose, die ab da den Mann grundsätzlich privilegierten, über die Einführung von Besitz in seiner Machtpositionen definierten und fast jede Form seiner Gewaltausübungen legalisierten)

Stephanie Ursula Gogolin, September 2019; bearbeitet Januar 2023

siehe auch:

Das patriarchale Stockholm-Syndrom Teil II

Das patriarchale Stockholm-Syndrom Teil III

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8 Gedanken zu “Das patriarchale Stockholmsyndrom Teil I

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